Die veränderte Stellung der Familie in der Gesellschaft
Wolfgang Nestvogel
05.06.2015
Maleachi-Konferenz I – 04.06. - 06.06.2015 – Zavelstein – Seminar 6
ID: 28338
Ich möchte zu Beginn lesen 3 Verse aus dem Matthäus-Evangelium, Matthäus 11, der sogenannte Heilands-Ruf ab Vers 28, wo der Herr Jesus sagt:
28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch Frieden geben. [und dann fährt er fort] 29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen, 30 denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
Unser Thema heute Nachmittag: 'Die veränderte Stellung der Familie'. Dass es so kommen würde, hat ein 'säkularer Prophet' bereits im Jahr 1932 erstmals publiziert. Ich spreche von Aldous Huxley und seinem berühmten Werk, seiner berühmten Utopie 'Brave New World'. In diesem Buch beschreibt Huxley das Horror-Szenario einer Diktatur, die dadurch entsteht, dass das Zusammenleben der Menschen eine dramatische Veränderung erfährt, speziell die familiäre Struktur. Und Huxley verlegt die Position seines Schreibers 600 Jahre in die Zukunft und wenn er dann schreibt „damals, vor 600 Jahren“, damals vor 600 Jahren, ist damit das 20. Jahrhundert gemeint. Und ich möchte mal ein paar Auszüge aus diesem Opus 'Brave New World' vorlesen. Da sind 'Vater' und 'Mutter' inzwischen unflätige Ausdrücke. Man stelle sich vor – also Europäischer Rat etwa im Jahr 2010: „Man stelle sich vor, damals, 600 Jahre vor Ford dem Herrn, säugte die Mutter, diese Wahnwitzige ihre Kinder, ihre eigenen Kinder, wie eine Katze ihr Jungen, aber eine Katze mit Redegabe, eine Katze, die ohne Unterlass 'mein Kleinchen, 'mein Süßes', sagen konnte.“ „Die Aufzucht und Erziehung der Kinder lag in den Händen ihrer Eltern und nicht der staatlichen Normzentrale.“, schreibt Aldous Huxley 1932 und dann beschreibt er eben die sogenannten Kleinkindbewahranstalten, in denen Kindern in Schlafschulen unausrottbare Reflexe angenormt werden und dann auch etwa Merksätze wie dieser [Zitat]: „Was dir heute Freude macht, das verschieb nicht über Nacht.“ Und dann wird dieses Szenario weiter beschrieben: „Die Kleinen tollen nackt auf der Wiese herum und spielen: 'Wir machen's wie die Großen.'“ Und Kinder, die keine Freude an den infantilen Sexspielen haben, gelten als krank. Und dann wird von unfassbaren Situationen in früheren Zeiten berichtet [Zitat]: “Während langer Zeiten vor dem Erdenwallen Fords des Herrn wurden erotische Spiele bei Kindern für widernatürlich gehalten (brüllendes Gelächter). Ja, nicht nur das, sondern auch für unanständig und daher rücksichtslos unterdrückt.“ Und auch die Medien spielen natürlich eine große Rolle. Die Menschen werden mittels 'Fernguck' – wie das heißt – bei Laune und auf Linie gehalten. Es gibt eine Hochschule für Emotionstechnik und Gefühlsingenieure und so bleiben sie schön passiv und es gelingt, dass in dieser 'Brave New World', in dieser schönen neuen Welt, dass die Menschen wollen, was sie sollen, und dass sie ihre Versklavung für ihre Freiheit halten.
1949 bei der 2. Auflage schreibt Aldous Huxley in seinem Vorwort folgendes: „Je mehr sich politische und wirtschaftliche Freiheit verringern, desto mehr strebt entschädigungsweise die sexuelle Freiheit danach, sich zu vergrößern, und der Diktator wird gut daran tun, diese Freiheit zu fördern.“ Und dann fährt er fort: „Es sieht ganz danach aus, dass uns Utopie viel näher sei, als irgend jemand es sich auch nur vor 20 Jahren hätte vorstellen können. [Vor 20 Jahren war damals 1930 etwa] Damals verlegte ich diese Utopie 600 Jahre in die Zukunft. Heute scheint es ganz gut möglich zu sein, dass uns ein solcher Schrecken binnen eines einzigen Jahrhunderts auf den Hals kommt.“, schreibt Aldous Huxley im Jahr 1949. Das liegt jetzt 66 Jahre zurück. Es ist schon erstaunlich. Und diese 'Brave New Word' hat doch eine verblüffende Ähnlichkeit mit jener Gesellschaft, die ansatzweise vor unseren Augen zu entstehen beginnt. Und es gibt diesen ganz engen Zusammenhang – auch das sehen wir bei Huxley, da steht ja dieser ganze Umbruch im Sinne der Aufrichtung einer Diktatur – es gibt also offensichtlich diesen engen Zusammenhang von funktionierender Demokratie und funktionierender Familie.
Ich möchte in diesem Zusammenhang mal
wieder dieses Buch empfehlen des früheren Verfassungsrichters Udo Di Fabio: 'Die
Kultur der Freiheit'. Dort entfaltet er die Artikel des Grundgesetzes und macht
eben deutlich, warum die Familie ein Raum der Freiheit ist, der verschlossen bleiben
muss für jeglichen staatlichen Eingriff. Er sagt dort auf Seite 140: „Die gelebte
Gemeinschaft von Mutter und Kind, von Vater und Kind sind ursprünglicher Raum privater
Freiheit, der für ungerechtfertigte staatliche Eingriffe verschlossen ist. Wenn
der Staat beginnt, andere soziale Gemeinschaften immer weiter der Ehe anzunähern,
missachtet er den Anspruch auf Abgrenzung, die nötig ist, um die Identität der Familie
zu erhalten.“ Und Di Fabio macht deutlich, wenn der Staat seine Freiheiten, seine
Demokratie wahren muss, dann muss er die Freiheit und die Identität der Familien
wahren. Und mit Familie meint er eben das, was wir gestern – ich ruf das ist nur
noch mal in Erinnerung – als Familiendefinition notiert hatten. Familie, das ist
eine rechtsverbindliche auf Lebenszeit geschlossene Ehe zwischen einem Mann und
einer Frau. Und kann man fortsetzen, in der – wenn Gott es schenkt – gemeinsam Kinder
aufgezogen werden. Das ist Familie. Und diese Familien waren und sind immer ein
antitotalitärer Störfaktor. Ich erinnere nochmal an das Zitat von Birgit Kelle von
gestern, die gesagt hat: „Eine Familie braucht keinen Staat.“ Und das gefällt dem
Staat auch nicht, wenn jemand ihn nicht braucht. Und dann wissen wir – wir müssen
das jetzt nicht im einzelnen streifen, das ist auch nicht unser Thema heute Nachmittag
im einzelnen, wie dann die Kulturrevolution, die schon ihre Wurzeln bei Rousseau
und in der Aufklärung auch hat, wie dann aktuell durch die 68er, durch den Neomarxismus
vorangetrieben wurde. Ich darf nur nochmal daran erinnern an dieses eine Standardwerk
von Max Horkheimer, 1936: 'Autorität und Familie'. Und darin hat Horkheimer, der
eines der Schulhäupter des Neomarxismus der Frankfurter Schule war (diese Leute
wurden uns ja von Amerika geschickt, um hier in Deutschland gewissermaßen nach
dem 2. Weltkrieg die Umerziehung philosophisch zu organisieren). Horkheimer schreibt
dort 1936, dass die bürgerliche Familienstruktur – was sei? [Zitat]: 'eine Produzentin
von autoritären Charaktertypen'. Also, wenn Sie in ner klassischer Familie aufwachsen,
dann werden Sie ein ganz autoritärer Typ und deshalb müsse das Kinder der Fremdbestimmung
der Eltern weitestgehend entzogen werden. Und hier klingt wieder dieser Ton an von
der Hoheit über, über den Kinderbetten. Also, es geht um die Veränderung der Stellung
der Familie und die Speerspitze dabei – und das merken wir ja in unseren Tagen immer
deutlicher, eine, wenn nicht die Speerspitze dabei – ist die Auflösung und Unterhöhlung
und Infragestellung der Sonderstellung der klassischen Familie.
Und die Speerspitze bei diesem Zurückdrängen und diesem Relativieren der Bedeutung
von Familie auch als Stabilisierungsfaktor für das Staatswesen, ist eben die Aufwertung
anderer Lebensgemeinschaften, und da wiederum ist die Speerspitze die sogenannte
Homoehe, obwohl davon zahlenmäßig nur sehr wenige Menschen betroffen sind. Die Uni
Magdeburg hat vor einiger Zeit Zahlen veröffentlicht, wonach 4 % aller Männer und
2 % aller Frauen schwul bzw. lesbisch seien. Also das sind die Zahlen der Uni Magdeburg:
4 % aller Männer und 2 % aller Frauen, also ein verschwindend geringer Anteil. Dennoch
– und das haben wir gestern gesehen - machen die massiv Lobbyarbeit in den Medien
und in der Politik und sind natürlich übermäßig hoch repräsentiert in der Gilde
der Journalisten und auch unter den Politikern. Wenn wir bedenken, welche ja machtvollen
Vertreter der politischen Kaste – sage ich mal – sich als Homosexuelle geoutet haben,
da kommen doch einige zusammen. Und so verwundert es uns auch nicht, dass die Rechtsprechung
Schritt für Schritt geändert wurde. Auf den wichtigsten Punkt will ich nur hinweisen:
Strafgesetzbuch § 175, das ist der sogenannte Schwulenparagraph. 1969 kam es zu
einer ersten, 1973 zu einer zweiten Reform. Aber der entscheidende Schritt war,
dass dann 1994 – also wenige Jahre nach der Wiedervereinigung – dieser Paragraph
ersatzlos gestrichen wurde. Und dort hieß es in Absatz 1: „Ein Mann über 18 Jahre,
der sexuelle Handlungen an einem Mann unter 18 Jahren vornimmt oder von einem Mann
unter 18 Jahren an sich vornehmen lässt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren
oder mit Geldstrafe bestraft.“ Das galt noch 1994 und wurde dann abgeschafft, ersatzlos
gestrichen. Und so verändert man Bewusstsein. Wir haben gestern schon in der Aussprache
schon etwas gehört über die Wechselwirkung von sozialer Wirklichkeit und Rechtsprechung.
Und auch so etwas trägt natürlich massiv dazu bei, das Bewusstsein in der Bevölkerung
zu verändern.
Und dann wird weiteres versucht, um diese niedrigen Prozentzahlen anwachsen zu lassen,
schon durch die Beeinflussung der Kinder in jüngsten Jahren. Wenn Sie sich teilweise
das Unterrichtsmaterial anschauen, das bereit steht für diese Gender-Sensibilisierung,
dann könnte manches davon fast als Anstiftung zur Homosexualisierung bewertet werden.
Wo Kinder dazu gebracht werden zu fragen: „Fühlst du dich wirklich als Junge zu
einem Mädchen hingezogen? Könntest du nicht auch homosexuelle Anteile haben? Usw.“
Also es wird auch teilweise gezielt Verunsicherung betrieben. Wir wissen, dass diese
Speerspitze der Homosexuellen-Bewegung ganz eng mit der Gender-Lobby verbunden ist,
obwohl es da erstaunliche logische Brüche gibt. Darauf will ich nur nochmal hinweisen.
Z.B. ist ja einerseits die These – das sahen wir gestern –, dass das Geschlecht
im Sinne von Gender wandelbar und veränderbar sei. 60 – 4000 Optionen, hatten wir
gesehen. Es ist also wandelbar. Und deswegen sagt man: „Warum, wenn du einmal hetero
bist, musst du ja nicht immer hetero bleiben.“ Zugleich werden aber diejenigen,
die anbieten, Menschen, die unter ihrer homosexuellen Orientierung leiden, zu helfen,
da raus zu kommen – möglicherweise mit Hilfe von Therapien – werden die kriminalisiert.
Das ist ein krasser eklatanter Widerspruch, dass man einerseits sagt, das Geschlecht
sei wandelbar und zugleich jemanden, der sich – wie man behauptet – anmaßt, den
Vorschlag zu machen, dass ein homosexuell Empfindender doch davon versuchen sollte,
frei zu werden, bezichtigt, er hätte dessen Menschenwürde grundsätzlich verletzt.
Es ist ein offener Widerspruch, der auch bislang nicht aufgelöst werden konnte.
Oder eine anderer Widerspruch: Wir beobachten allgemein – berechtigterweise – die
Empörung über Pädophilie. Denken Sie an den Prozess gegen Edathy, der innerhalb
seiner eigenen Partei geführt wurde. Denken Sie an diese zweifelhaften Versuche
der Grünen, ihre Vergangenheit in dieser Hinsicht aufzuarbeiten oder auch nicht
aufzuarbeiten. Aber es gibt offensichtlich eine Korrelation – eine Verbindung –
zwischen Schwulen und Pädophilie. D.h. nicht, dass jeder Schwule pädophil ist, das
sag ich damit ausdrücklich nicht, aber dass Pädophilie hauptsächlich in diesen Kreisen
vorkommt. Auch dass ist – soweit ich es beobachten kann – noch nicht öffentlich
diskutiert worden. Im Gegenzug versucht man dann, wenn jemand bestimmte Fragen aufwirft,
diese Fragen zu ersticken im Keim mit der juristischen Keule. Ich erinnere nur nochmal
an das bemerkenswerte Statement der Saarländischen Ministerpräsidentin Frau Kramp-Karrenbauer,
die sich dagegen gewehrt hat, die klassische Ehe durch andere Formen zu relativieren
und die prompt – und ich hab das ja heute Morgen vorgelesen im Plenum – der Volksverhetzung
bezichtigt wurde. Wieder ein Widerspruch, dass man hier sagt, wie kann sie nur?
Ich les das nochmal vor. Kraus hatte Strafanzeige – das ist diese Anwältin, die
Frau Kramp-Karrenbauer angreift – angekündigt, die Strafanzeige. Kramp-Karrenbauer
stelle Menschen, die eine Gleichbehandlung ihrer Lebenspartnerschaft mit der Ehe
anstrebten, in die Reihe von Inzucht und Vielehe, heißt es. Und das sei menschenverachtend
und eben geneigt, mit dem Vorwurf der Volksverhetzung belegt zu werden. Einerseits
wird getan, du, das ist ganz schlimm, wenn du jemanden in die Nähe von Inzest rückst,
obwohl sie das ja gar nicht getan hat, sie hat das ganz anders gesagt, aber gleichzeitig
wird Inzest durch eine staatliche Ethikkommission enttabuisiert. Also, einerseits
sagt man, du böse Ministerpräsidentin, wie kannst du die Home-Ehe auch nur argumentativ
in die Nähe von Inzest rücken, gleichzeitig wird aber der Tatbestand von Inzest
selbst enttabuisiert. Und Sie wissen, was ich meine. Ich meine die Entscheidung
des deutschen Ethikrates vom September letzten Jahres, der sich dafür ausspricht,
das Inzest-Tabu abzuschaffen, und auch damit beiträgt zur weiteren Relativierung
der Identität von Familie. Die FAZ hat damals zurecht geschrieben: „Die Familie
gibt einen Rahmen. Das ist eine Ordnung mit bestimmten Plätzen: Vater, Mutter, Kinder.
Diese Ordnung ist in Gefahr.“ Und das Votum des Ethikrates passt in den allgemeinen
Trend, Ehe und Familie für beliebig zu erklären, ja sie ganz in Frage zu stellen.
Ich will nur mal daran erinnern, was die Ministerpräsidentin wirklich gesagt hat
gegenüber der Saarbrücker Zeitung in diesen Tagen [Zitat]: „Wenn wir diese Definition
von Ehe öffnen in eine auf Dauer angelegte Verantwortungspartnerschaft zwei erwachsener
Menschen, dann sind andere Forderungen nicht auszuschließen, etwa eine Heirat unter
engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen.“ Das hat sie gesagt. Sie hat gesagt,
wenn wir das eine tun, dann können wir die rechtlichen Folgen im Bereich des andern
nicht verhindern. Aber sie hat mit keiner Silbe gesagt, eine Homo-Ehe sei vergleichbar
mit einer inzestuösen Verbindung. Nun sind wir sehr gespannt, wie die entsprechenden
Stellen darauf reagieren werden.
Aber Sie merken, was hier versucht wird. Und die Propagierung der Homo-Ehe und die
Kriminalisierung derer, die sich dagegen wenden, das ist offensichtlich gedacht
als eine Speerspitze der Kulturrevolution. Und man muss leider sagen, dass die volkskirchliche
Institution – von Kirche kann man da überhaupt nicht mehr reden – dass die in der
überwältigenden Mehrheit ihrer Hierarchie längst ein aktiver Protagonist dieser
Kulturrevolution geworden ist. Wenn Sie etwa daran denken, dass Frau Göring-Eckardt,
eine der führenden Sprecherinnen der Grünen, über Jahre hinweg die Vorsitzende der
Synode der EKD war. Und ich hab ja die Voten des aktuellen Ratsvorsitzenden und
auch von Frau Käßmann vorgelesen, die sich massiv für die Homo-Ehe ausgesprochen
haben. An diesem ethischen Punkt ist die römisch-katholische Kirche wesentlich
standfester. Der Papst hat sich markant gegen die Akzeptanz für eine Homo-Ehe ausgesprochen.
Umso spannender nun, wie sich in diesem Spannungsfeld die Evangelikalen positionieren.
Und da hören wir ja immer wieder vom Gnadauer Präses und Allianzvorsitzenden Michael
Diener: Ja, ja, die Evangelikalen hätten da ihre Position, aber es gäbe ja schließlich
auch wichtigere Themen, über die man reden müsse. Und man solle sich nicht zu sehr
auf diese Fragestellung gewissermaßen konzentrieren. Es war eine Verharmlosung im
Grunde genommen, die er damit betrieben hat. Wir merken momentan, dass an diesem
Punkt Bewegung auch in die evangelikale Szene kommt. Und ich möchte nur ein beispielhaftes
Ereignis herausgreifen, das in den letzten Tagen die Gemüter erhitzt hat, ohne es
abschließend zu bewerten. Weil ich den Eindruck habe, dass die Betroffenen ihrer
Position da selbst noch nicht so ganz sicher sind. Und Sie wissen, was ich meine.
Es sind die Äußerungen von Dr. Horst Afflerbach, der ein Vertreter des Forums Wiedenest
ist, ihm Rahmen des Bundesrates der Baptisten und Brüdergemeinden zum Thema Homosexualität.
Und die Verwirrung entstand dann durch eine Idea-Meldung vom 18.5. über Idea online
unter der Überschrift „Die Bibel lehnt Homosexuelle nicht ab“. Da hieß es dann:
Die Bibel sagt nichts zur homosexuellen Orientierung und lehnt homosexuelle Menschen
an keiner Stelle ab. Diese Auffassung vertrat der Leiter der Biblisch-theologischen
Akademie im Forum Wiedenest Horst Afflerbach. Wie er in einem Forum Homosexualität
äußerte, hat sich auch Jesus Christus nicht zur Homosexualität geäußert usw. usw.
Nun gab das einigen Sturm, auch aus dem Kreis derer, die Wiedenest wohl unterstützen.
Daraufhin hat die Wiedenester Führung sich mit Idea verständigt und eine korrigierte
Meldung 2 Tage später gebracht, die dann natürlich auch online gestellt wurde und
in Idea Spektrum erschien. Da lautet die Überschrift ein wenig anders: „Von Jesus
Christus lernen, dieser nimmt die Sünder an“. Es sind einige Formulierungen dort
nicht mehr zu finden, aber da steht u.a. folgendes: „Nach seinen Worten werden ausschließlich
homosexuelle Akte in der Bibel beschrieben, die als Sünde und mit dem Willen Gottes
als unvereinbar gewertet werden, doch über die homosexuelle Orientierung von Menschen
sage die Bibel nichts. Was das für die Gemeindepraxis bedeute, müssten die Gemeinden
in intensiven Beratungsprozessen für sich selbst entscheiden.“ [Zitatende] Und am
selben Tag – nämlich am 20.5. – erschien zu dem Vorgang auch eine Presseerklärung
aus dem Hause Wiedenest. Und dort wurde gesagt, dass der – ich les das vielleicht
mal vor: „Idea hat in einer ersten Online-Berichterstattung bereits während der
Veranstaltung über Facebook und Idea Homepage informiert. Dieser Eindruck zum Vortrag
von Horst Afflerbach führte wegen der bei langen Vorträgen natürlich notwendigen
Kürzung zu einigen Irritationen.“ Also es wird hier mehr darüber gesprochen, was
dieser Artikel auslöst, als was er sagt. „Auch einigen von uns Mitarbeitern sowie
Freunde vom Forum Wiedenest zeigten sich erstaunt. Horst Afflerbach selbst bedauert
die missliche Situation, die dadurch für Wiedenest entstanden ist und weder beabsichtigt
noch vorhersehbar war. Wir hatten Idea daraufhin gebeten, den Bericht zu ergänzen
und sowohl bei Facebook als auch auf der Idea Homepage zu aktualisieren.“ Es ist
interessanterweise hier nicht davon die Rede, den Bericht zu korrigieren, sondern
ihn zu ergänzen und zu aktualisieren. Und dann heißt es weiter in dieser Meldung
– nochmal bezogen auf die Äußerungen von Afflerbach: „Daher unterschied er zwischen
homosexuellen Praktiken, die in der Bibel ausnahmslos als mit dem Willen Gottes
unvereinbar gewertet werden, und einer homosexuellen Orientierung. Zu letzterer
sagt die Bibel nichts. Was das für die Praxis der Gemeinde bedeutet, müssen diese
ernsthaft prüfen. Grundsätzlich soll das im Geist und der Liebe Jesu geschehen.“
Soweit diese Erklärung aus dem Haus Wiedenest. Und wenn Sie sich im einzelnen über
den Vortrag von Horst Afflerbach informieren wollen, finden Sie den im Internet,
Sie müssen einfach eingeben 'Homosexualität aus biblisch-theologischer Sicht' und
den Namen 'Afflerbach'. Dann finden Sie dort die entsprechende PDF-Datei. Und damit
sind uns natürlich jetzt Fragen aufgegeben. Wie ist das zu verstehen? Ist nur homosexuelle
Praxis in der Bibel benannt? Schweigt die Bibel zu homosexueller Orientierung? Und
was besagt das für die Praxis der Gemeinden? Wir werden den Weg gehen, der der einzig
mögliche für uns als Gemeinde Jesu ist, nämlich in die Heilige Schrift hineinzusehen
und den entscheidenden, den zentralen Text zum Thema zu studieren und das ist Römer
1. Und da darf ich euch jetzt bitten, diesen Text aufzuschlagen und am Ende kommen
wir noch einmal zu dieser Frage nach Orientierung und Praxis zurück. Römer 1.
„Wolfgang, darf ich eine kurze Zwischenfrage stellen?“ „Ja, gerne.“ „Ist das ein Manuskript von 2006?“ „Also, das Manuskript ist aus dem Jahr 2010 erstmalig und in einer überarbeiteten Fassung von 2014. Und es ist davon auszugehen, dass – dieses Manuskript ist also in keiner Weise relativiert worden –, dass dieses Manuskript also nach wie vor Gültigkeit hat. Und das wird auch die Grundlage dessen sein, was Afflerbach in Kassel vorgetragen hat. Ja. Also man kann das, man kann das nachlesen. Und ich nehme an, einerseits wirkt das auf mich bewusst offen gelassen an bestimmten Punkten, so dass unterschiedliche Schlüsse draus gezogen werden können möglicherweise. Andererseits sehe ich darin auch eine gewisse Verunsicherung. Es wird schon klar gesagt, dass man gegen die Homo-Ehe sei und dass man keinerlei Sachkritik an der Bibel üben wolle und dass natürlich die Bibel jegliche homosexuelle Praxis ablehne und dass man dazu auch stehe, aber es werden eben bestimmte, bestimmte Anwendungen und seelsorgerliche Konsequenzen nur sehr, sehr tastend und vorsichtig formuliert. Und dort ist eben dann einiger Interpretationsspielraum. Deswegen ist es gut, sich das selber mal durchzulesen. Ich denke, es ist auch wichtig, dass wir uns damit jetzt beschäftigen, weil diese Diskussion verstärkt auf uns zukommen wird. Und es werden auch bestimmte Argumentationsfiguren uns immer wieder begegnen und offensichtlich ist ja momentan die Linie, dass man sagt, Praxis wird in der Bibel abgelehnt, zur Orientierung schweigt die Bibel, und das gibt uns gewissermaßen einen Spielraum für unsere gemeindlichen Entscheidungen, für unsere seelsorgerliche Praxis. Deswegen müssen wir, müssen wir genau hingucken. Und meines Erachtens ist die einzige Chance, bei Römer 1 anzusetzen. Übrigens die Auslegung von Römer 1 in diesem Thesenpapier – oder es ist mehr als ein Thesenpapier, es ist ein Vortrag –, die Afflerbach vorlegt, der könnte ich im Wesentlichen zustimmen. Die Frage ist dann, welche Konsequenzen daraus gezogen werden oder ob Römer 1 nun konsequent angewendet wird. Also Römer 1. Also Sie können gerne jederzeit so dazwischen fragen, wie wir das eben gehört haben. Ich les nochmal den Text ab 21. Das sagt Paulus:
21 Denn obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. 22 Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden 23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild, das dem vergänglichen Menschen, den Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren gleicht. [dann kommt die eigentliche Passage]24 Darum hat Gott sie auch dahingegeben in die Begierden ihrer Herzen, zur Unreinheit, sodass sie ihre eigenen Leiber untereinander entehren, 25 sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf Ehre und Gottesdienst erwiesen anstatt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen! 26 Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; 27 gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen. 28 Und gleichwie sie Gott nicht der Anerkennung würdigten, hat Gott auch sie dahingegeben in unwürdige Gesinnung, zu verüben, was sich nicht geziemt,
und dann wird eine ganze Reihe auch weiterer Sünden hier aufgeführt und der Schlussvers ist noch wichtig:
32 Obwohl sie das gerechte Urteil Gottes erkennen, dass die des Todes würdig sind, welche so etwas verüben, tun sie dieses nicht nur selbst, sondern haben auch Gefallen an denen, die diese Taten verüben.
Ich möchte versuchen – wir schaffen es
nicht, diesen Text jetzt in aller Gründlichkeit auszulegen, aber ich möchte versuchen,
eine Linie da hindurchzuziehen. Also Paulus beschreibt ja hier den Menschen in
der Abwärtsspirale. In Römer 1, 16 – 17 hat er das Evangelium schon mal im Kern
definiert und jetzt schreibt er, warum jeder Mensch das Evangelium braucht. Und
er macht deutlich, Gott hat einen Anspruch darauf, dass der Mensch an ihn glaubt,
eigentlich sind die Voraussetzungen dafür günstig. Vers 20 macht nochmal deutlich,
dass jeder Mensch eigentlich schon an der Schöpfung erkennen kann, dass es einen
Gott geben muss. Also nicht wie dieser Gott in seinem Wesen ist, wie er zu uns steht,
aber dass es einen Gott geben müsse, vor dem man sich zu verantworten hat, und deswegen
hat keiner eine Ausrede, sagt Paulus. Aber wir Menschen verweigern Gott die Anbetung,
wir wenden uns ab und nun beginnt eine Abwärtsspirale: Aus der verweigerten Anbetung
– zeigt Paulus – wird ein verirrtes Denken und aus dem verirrten Denken wird ein
verkehrter Gottesdienst. Verweigerte Anbetung führt zu verirrtem Denken, verirrtes
Denken führt zu verkehrtem Gottesdienst bzw. Götzendienst. Wir knien vor den falschen
Altären. Und das zieht dann Gottes verdientes Urteil nach sich und dieses Urteil
beschreibt Paulus mit diesem Begriff 'dahingegeben'. Dreimal steht der Begriff hier:
in Vers 24, Vers 26 und Vers 28. Gott hat sie dahingegeben in die Begierden ihrer
Herzen. Was heißt das? Das heißt, Gott wirft den Menschen auf sich selbst zurück.
Das ist Gottes Urteil, dass Gott den Menschen dem Menschen ausliefert. Und das heißt,
dass das Böse, was der Mensch vorher tun wollte, das muss er jetzt tun. Gott liefert
ihn an sich und seine Sünde aus. Erst wollte der Mensch sündigen, jetzt muss er
sündigen. Er ist gefangen darin. Das ist diese Abwärtsspirale: verweigerte Anbetung,
verwirrtes Denken, verkehrter Gottesdienst, Gottes Urteil. Der Mensch in der Abwärtsspirale
muss sündigen. Und ab Vers 24 beschreibt Paulus dann, wie diese Sünde funktioniert.
Und im Rahmen dieser Erläuterung kommt er dann auf die Homosexualität zu sprechen.
Es ist also sehr interessant, wie das hier eingebunden ist. Erstens macht Paulus
deutlich: Die geistige Auslösung der Sünde.
Vorher ist noch ein Prinzip wichtig, was wir hier in Römer 1 finden: Paulus sagt,
es beginnt immer mit der Rebellion gegen den Schöpfer und diese Rebellion gegen
den Schöpfer wirkt sich dann aus in der Rebellion gegen die Schöpfung. Das muss
man sich vorstellen, wie 2 Seiten einer Urkunde: Auf der Vorderseite wird bescheinigt
die Rebellion gegen den Schöpfer und auf der Rückseite die Auflehnung, die Rebellion,
die Sünde gegen die Schöpfung, und zwar gegen die Schöpfungsordnung und gegen die
Mitgeschöpfe. Das Prinzip zeigt Paulus hier auf. Und jetzt beschreibt er ab Vers
24, wie nun diese Rückseite der Urkunde aussieht, wie Sünde funktioniert im Verhältnis
zur Schöpfungsordnung und im Verhältnis zu meinen Mitgeschöpfen. Das ist der Themenbereich,
den Paulus jetzt entfaltet: Wie wirkt sich Sünde aus in meinem Verhältnis zur Schöpfungsordnung
und zu meinen Mitgeschöpfen? Und das erste, was Paulus hier zeigt, ist:
1. Die geistige oder die innere Auslösung
der Sünde
Und da gibt’s ja in der ganzen Literatur – auch in der säkularen Literatur – viele
Überlegungen, wie Körper und Geist zusammengehören. Wir erinnern uns vielleicht
an diesen alten Spruch: mens sana in corpore sano, also ein gesunder Geist in einem
gesunden Körper, das ist eher so eine platonische Tradition. Aber die Bibel dreht
den Spieß um. Die Bibel sagt, das Kernproblem liegt nicht im Körper. In der Hinsicht
sagt Platon das ganz ähnlich wie die Bibel – muss man sagen. Das Kernproblem liegt
nicht im Körper sondern im Geist. Es geht innen los, im Herzen. Wenn Gott den Menschen
auf sich selbst zurück wirft, dann ist das Schlimmste daran, dass der Mensch seinem
eigenen Herzen ausgeliefert wird. Und das meint Vers 24: Darum hat Gott sie dahingegeben
in die Begierden ihrer Herzen. Das ist die Problemzone des Menschen. Und wir denken
natürlich sofort an Matthäus 15, wo der Herr Jesus das ja mit gleich Deutlichkeit
formuliert hat. In Matthäus 15, als den Jüngern der Vorwurf gemacht wird, sie sollten
sich doch gefälligst besser gemäß der religiösen Reinigungsvorschriften der Juden
verhalten, wo der Herr Jesus dann ab Vers 18 sagt: Was aus dem Mund herauskommt,
das kommt aus dem Herzen und das verunreinigt den Menschen, nicht was in den Mund
hineingeht. Denn (Vers 19) aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch,
Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung. Das ist es, was den Menschen verunreinigt.
Ich würde diese Stelle schon mal im Blick behalten zum Thema Neigungen. Also das
Herz. Das Herz hat ganz viel mit unserem Denken zu tun – jetzt sind wir wieder in
Römer 1, Römer 1 Vers 28: Und gleichwie sie Gott nicht der Anerkennung würdigten,
hat Gott sie dahingegeben in unwürdige Gesinnung – das hat auch etwas mit dem Denken
zu tun vom griechischen Begriff her. Was sind die Prinzipien unseres Denkens? Aber
im Herzen bewegen wir ja nicht nur Argumente hin und her sowie ein Schachspieler
seine Figuren auf dem Brett, sondern in unserem Herzen ist ja auch ein Streben,
ein Wollen, ein Begehren. Unser Herz zieht, aber wohin zieht uns unser Herz und
wer zieht unser Herz und wer bewegt unser Herz? Gott sagt, da ist etwas, was in
unseren Herzen wirkt, nämlich die Begierden. Gott hat sie dahingegeben (Vers 24)
in die Begierden ihrer Herzen. Und das ist hier in diesem Zusammenhang – 'epithumeō'
steht da im Griechischen – eindeutig negativ gemeint. Also der Begriff als solcher
kann auch positiv verwendet werden, also wenn der Herr Jesus sagt, mich hat verlangt,
mit euch dieses Mahl zu halten, dann steht auch dieses Wort. Aber dann ist es vom
Zusammenhang ganz klar, wenn das positiv gemeint ist. In den meisten Fällen ist
es negativ gemeint und so auch hier. Das wird vom Zusammenhang her ganz klar. Also
ein sündiges Begehren, dass ich etwas erstrebe, was gegen den Willen Gottes ist.
Und das kommt von innen, sagt Paulus. Das kommt aus dem Herzen. Und Gott hat sie
den falschen Bestrebungen ihres Herzens überlassen. Man könnte im übertragenen Sinne
sagen: Er hat den göttlichen Sicherheitsgurt gelöst. Oder um es in einem anderen
Bild auszudrücken: Der Mensch ist wie ein bissiger Kampfhund und jetzt nimmt man
diesem bissigen Kampfhund den Maulkorb ab und lässt ihn von der Leine. Und genau
das passiert. D.h. dahingegeben in ihre Begierden, der zerstörerischen Kraft ihres
eigenen gegen Gott gerichteten Begehrens ausgeliefert. Das ist hier gemeint. Und
einmal losgelassen, kann der Mensch jetzt ganz viel tun und anrichten, aber das
ist immer erst der zweite Schritt. Und wir müssen das wirklich festhalten, die geistige
Auslösung der Sünde, das geschieht im Herzen, da geht es los. Und daraus folgt dann
das zweite Prinzip, was Paulus uns hier zeigt:
2. Die körperliche Ausführung der Sünde
Gott hat sie dahingegeben in die Begierden ihrer Herzen. Wohin? Zur Unreinheit.
Unreinheit kann allgemein für Unsauberkeit für Unrat für Abfall verwendet werden,
aber Paulus gebraucht den Begriff häufig im Zusammenhang mit sexuellen Sünden.
Ich sag das jetzt nur mal: 2. Korinther 12, 21; Galater 5, 19; Epheser 5, 3 usw.
usw. Und, und wie wird das jetzt körperlich ausgeführt? Das steht am Ende von Vers
24: dass sie ihre eigenen Leiber untereinander entehren. Und das ist eben das zweite
Prinzip. Wenn wir fragen: Wie funktioniert Sünde? Sie wird innerlich ausgelöst und
sie wird dann körperlich ausgeführt. Was im Herzen beginnt, vergeht sich dann mit
dem Körper am Körper der Mitgeschöpfe. Und hier im Bereich der Sexualität, die Paulus
als Beispiel bringt, bedeutet das, dass sie einander verunehren. Sie verunehren
erst den eigenen Körper und mit dem eigenen Körper dann auch den des nächsten. Und
hier – und das müssen wir ganz deutlich sagen – spricht Paulus noch nicht speziell
über das Thema Homosexualität, sondern hier in Vers 24 spricht Paulus über sexuelle
Sünden überhaupt. Ist also noch nicht das Thema Homosexualität. Also das könnte
man auch beziehen auf Ehebruch, auf Pädophilie, auf Vielweiberei, auf vorehelichen
Geschlechtsverkehr, auf unreine Gedanken. Das ist also auf diesen gesamten Bereich
im Grunde genommen zu beziehen. Und (das nur in Klammern) ich denke, das ist hier
in diesem Kreis nicht so nötig, aber es ist doch, wenn Sie's mit andern besprechen,
immer nochmal gut drauf hinzuweisen, es steht da schnell ein doppeltes Missverständnis,
so, als gäbe es Sünde v.a. im Bereich der Sexualität und als habe Sexualität immer
den Hang zur Sünde und solle deshalb zurückgedrängt werden. Und das ist beides natürlich
völlig gegen das, was die Bibel sagt. Dass es Sünde nicht nur und nicht schwerpunktmäßig
im Bereich der Sexualität gibt, macht Paulus ja schon deutlich mit dem Lasterkatalog,
der dann ab Vers 29 folgt. Da zeigt er, Leute, dass könntet ihr auf ganz viele andere
Bereiche auch anwenden, was ich hier schreibe. In den Versen 29 – 31 da werden 24
weitere Sünden genannt und davon haben nur 2 direkt mit Sexualität zu tun, nämlich
Unzucht und Treulosigkeit. Und zugleich zeigt Paulus hier auch, die Ausübung von
Sünde geschieht nicht nur durch die handgreifliche Tat, sondern man kann ja auch
handeln mit Worten. Kennen wir heute auch in der, in der Germanistik, etwa bei dem
Begriff der Sprachhandlung. Man kann handeln mit Blicken. Man kann handeln mit Unterlassung.
Also es geht nicht nur um das handgreifliche Tun. Also, das ist das eine Missverständnis:
Ausgelebte Sünde gibt es eben nicht nur im Bereich der Sexualität. Und dann das
andere Missverständnis, was Paulus in jedem Falle verweigert und gesagt hätte: So
dürft ihr das auf keinen Falle verstehen, als habe Sexualität immer den Hang zur
Sünde. Der Leib des Menschen wird ja in der Bibel sehr hoch geachtet. Der Leib ist
Gottes Schöpfung, wenn auch vom Sündenfall gezeichnet. Und, liebe Leute, gerade
hier in Vers 24 sagt ja Paulus, dass der Körper seine eigene Würde und Ehre hat.
Wenn der Körper keine eigene Würde und Ehre hätte, könnte man ihn ja nicht entehren.
Das ist interessant. Und deswegen soll ja die Sexualität in der Ehe quasi eingehegt
werden, also einen Schutzraum bekommen, damit sie sich in ihrer Schönheit entfalten
kann. Deswegen will Gott nicht nur unser Herz, sondern auch unseren Körper gegen
Sünde schützen. Und deshalb unterscheidet sich die Bibel – das können wir gar nicht
deutlich genug sagen – abgrundtief von der griechischen Philosophie, etwa von der
Gnosis, die alles Körperliche, und damit auch die Sexualität, völlig abgewertet
hat. Nein, die Bibel bindet es immer zusammen. Es ist beides Gottes Schöpfung und
es ist beides – also Herz und Körper – von der Sünde gezeichnet. Und die Koppelung
von praktizierter Sexualität und Ehe dient eben der Entfaltung der Sexualität und
nicht ihrer Verdrängung. Und es ist mehr als ironisch – das darf man an dieser Stelle
auch mal sagen – dass die Propheten der sogenannten sexuellen Befreiung, also die
Neomarxisten, dass die sich ja im Grunde genommen als Beschützer der Sexualität
gefeiert haben, aber dass sie letztlich den Weg bereitet haben für die Entehrung
des Körperlichen und für die Beschädigung und für die Enthumanisierung der Sexualität.
Zwei Prinzipien: die geistige Auslösung der Sünde, die körperliche Ausführung der
Sünde.
3. So, und jetzt kommt das Dritte: Ab Vers
26 kommt Paulus auf die Homosexualität zu sprechen. Bis dahin hat er das praktisch
vorbereitet. Und jetzt bringt er diese Sexualität als ein Beispiel für dieses Prinzip.
Und es ist hochspannend, wie er das formuliert in den Versen 26 + 27:
26 Darum hat Gott sie auch dahingegeben
in entehrende Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht
mit dem widernatürlichen; 27 gleicherweise haben auch die Männer
den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt
in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn
ihrer Verirrung an sich selbst empfangen.
Warum geht Paulus auf dieses Beispiel besonders ein? Am Ende von Vers 24 hatte er
noch so allgemein von Sünde im Bereich des Körperlichen gesprochen, warum greift
er jetzt gewissermaßen die Homosexualität als als Spezialfall heraus? Das erste
auffällige Wort ist das Wort 'vertauscht' in Vers 26, haben Sie gefunden. Und dieses
Wort hatte er schon vorher beim Götzendienst verwendet. Und er sagt: Passt auf,
da gibt’s eine Analogie. Da gibt’s eine Entsprechung zwischen dem Götzendienst und
der Praxis von Homosexualität. In beiden Fällen wird Gottes Wille genau in sein
Gegenteil verkehrt. Das will Paulus hier deutlich machen. Beim Götzendienst (Vers
23) wird die Herrlichkeit des ewigen Gottes vertauscht mit dem Bild des sterblichen
Menschen und sogar der Tiere. Also anstatt Gott anzubeten, betet der Mensch sich
selbst an und die Götzen, die er teilweise als Tierbilder darstellt. Das ist eine
Vertauschung, eine Pervertierung. Und genauso, genauso geschieht es jetzt bei der
Homosexualität, sagt Paulus. Da wird der natürliche Geschlechtsverkehr vertauscht
mit dem unnatürlichen Geschlechtsverkehr. Und in beiden Fällen wird Gottes Wille
auf den Kopf gestellt und in sein Gegenteil verkehrt. Das ist das Argument. Und
darum verwendet Paulus hier auch den Begriff 'natürlich'. Es gibt also eine natürliche
Praxis von Sexualität und eine widernatürliche Praxis von Sexualität. Diesen Begriff
hat man in der christlichen Ethik selten nur noch wiedergefunden. Bonhoeffer, Bonhoeffer
hat diesen Grundgedanken aufgenommen. Aber er ist einer der ganz wenigen, die das
in seiner Ethik zum Tragen bringen. Aus unserem Sprachgebrauch ist der Begriff fast
völlig verschwunden – 'natürlich' oder 'unnatürlich'. Man muss zugeben, das wurde
manchmal auch missbraucht für Geschmacksfragen, so nach dem Motto, was mir gefällt,
das nenn ich natürlich, und was mir nicht gefällt, das ist unnatürlich. Paulus verwendet
diesen Begriff in einem ganz speziellen Sinne. Er meint damit, natürlich ist so,
wie Gott die Natur geschaffen hat. Natürlich ist im Einklang mit der Schöpfungsordnung,
sowie Gott das konzipiert hat. Und deswegen kann man ganz leicht definieren: natürlich
ist im Sinne von Gottes Schöpfungsordnung und widernatürlich ist in Rebellion gegen
Gottes Schöpfungsordnung. Und jetzt ist es spannend, welchen Begriff Paulus hier
für Mann und Frau im Griechischen verwendet, sind zwei ganz auffällige Wörter. Das
alltäglich Wort für Mann ist 'anēr' und das alltägliche Wort für Frau ist 'gunē'.
Hier verwendet Paulus für Mann aber das Wort 'arsēn' und für Frauen das Wort
'thēlus'. Warum, wo hat er diese Begriffe her? Er hat diese Begriffe direkt
aus dem Schöpfungsbericht. Der Schöpfungsbericht – das wissen wir – wurde ursprünglich
in Hebräisch geschrieben, aber dann gab's später eine Übersetzung der hebräischen
Bibel ins Griechische, die sogenannte Septuaginta, 3. Jahrhundert vor Christus,
aus der Paulus oft zitiert. Und wenn man die griechische Übersetzung des hebräischen
Schöpfungsberichtes in der Septuaginta liest, dann sieht man, dass dort im Schöpfungsbericht
genau die beiden Begriffe für Mann und Frau stehen, die Paulus hier in Römer 1 verwendet.
Hochspannend: 'arsēn' und 'thēlus'. Er schuf sie als Mann und Frau, als
arsēn und als thēlus. Und so zitiert Jesus auch den Schöpfungsbericht
in Matthäus 19, 4. Was macht Paulus damit deutlich? Das ist bedeutsam, nicht einfach
so eine philologische Spitzfindigkeit, sondern damit stellt Paulus die unmittelbare
Verknüpfung zum Schöpfungsbericht her und sagt: Leute, wenn ich von Mann rede und
von Frau rede, dann meine ich das so, wie Gott sie geschaffen hat. Und dann sag
ich damit, dass diese polare Spannung zwischen Mann und Frau, die konstitutiv ist
für Ehe, dass die uns nicht durch die Sozialgeschichte anerzogen wurde, sondern
diese fruchtbare Spannung hat Gott mit seinem Schöpfungsakt gesetzt: Er schuf sie
als Mann und als Frau. Und die Frau wurde für den Mann geschaffen als eine Hilfe
und der Mann für die Frau als ihr Beschützer und ihr Haupt. Und so hat sie Gott
einander geschenkt als gegenseitige Ergänzung zur gegenseitigen Hilfe, zur gegenseitigen
Beglückung in ihrer Unterschiedlichkeit und gleichem Wert. Das ist natürlich. Das
entspricht Gottes Plan. Das ist die gültige Schöpfungsordnung. Und jetzt: Passt
auf, sagt Paulus, jetzt vergleicht mal, welche Umkehrung sich hier vollzieht in
der Homosexualität, welche Vertauschung? Vertauschung ist wörtlich Perversion. Wenn
Mann und Frau aus dieser natürlichen göttlichen Ordnung ausbrechen und sich statt
dessen dem eigenen Geschlecht zuwenden und mit ihm sexuell verkehren, dann ist das
– was? Vers 26: Es ist 'paraphusin', es ist wider die Natur, es ist widernatürlich,
sagt Paulus. Und deswegen kann man auch verstehen, warum selbst die meisten heidnischen
Gesellschaften Homosexualität als nicht natürlich empfunden haben, selbst die meisten
heidnischen Gesellschaften und warum es diese Vertauschung fast nur bei Menschen
gibt und kaum in der Tierwelt. Hier geht es also nicht um Geschmacksfragen, hier
geht es nicht um persönlichen Vorlieben, hier geht es nicht um gesellschaftliche
Mehrheiten im 1. Jahrhundert, sondern es zählt einzig und allein, was der Schöpfer
in seiner Ordnung vorgesehen hat, das macht Paulus deutlich. Wie er die Natur konzipiert
hat, wie er sie eingerichtet und ausgestattet hat. Darum geht’s. Und dann ist natürlich
der Sündenfall passiert und die Schöpfung hat schweren Schaden gelitten und trotzdem
hat Gott seine Ordnung nicht zurückgezogen. Denn eine der ersten Handlungen nach
dem Sündenfall – sie wissen das, in diesem Gespräch mit Adam und Eva – bestand ja
darin, die grundsätzliche Schöpfungsordnung im Hinblick auf die Ehe zu bestätigen
(können wir jetzt nicht im einzelnen nachweisen). Und Jesus hat selbst diese ungebrochene
Gültigkeit der Schöpfungsordnung in Matthäus 19 bestätigt. Und darum ist die Bewertung
von Homosexualität, die Paulus hier vorlegt, völlig eindeutig. Wenn man mal aufrichtig
den Text liest, da gibt’s auch keinen Interpretationsspielraum. Paulus verwendet
drei deutliche Begriffe. Er sagt, Homosexualität ist widernatürlich. Er nennt homosexuellen
Lebensstil eine Schande. Das Wort, das hier für Schande steht, meint eigentlich
Schamlosigkeit, Schamlosigkeit. Was ist Scham? Scham ist eine natürliche Scheu,
die den Menschen schützt. Und wenn der Mensch schamlos wird, dann praktiziert er,
wovor er eigentlich zurückschrecken müsste. Das ist Schamlosigkeit, das ich etwas
tue, wovor ich eigentlich zurückzucken müsste. Das ist Schamlosigkeit. Und das dritte
Wort widernatürlich – Schande, Schamlosigkeit – das Paulus hier verwendet, ist Verirrung
oder Irrtum oder Täuschung.
„Darf ich etwas fragen?“ „Ja, gerne.“ „War die Entstehung der Scham für den Menschen,
Gottes Handeln nach dem Sündenfall.?“ Das war ein Schutzmechanismus, den Gott dem
Menschen nach dem Sündenfall mitgegeben hat. Ja, denke ich, dass man das so sagen
kann. Das gehört seitdem zu seinem Menschsein dazu, das war vor dem Sündenfall nicht
gegeben. Kann man in 1. Mose 3 ganz deutlich zeigen.
Und jetzt weist die Bibel auf ein Problem hin, dass für alle sexuellen Sünden gilt,
ja. 1. Korinther 6, 18 kann man das nochmal nachlesen. Die Bibel sagt nicht, dass
Homosexualität als Sünde prinzipiell schlimmer ist als andere Sünden. Die Bibel
macht deutlich – und gerade Paulus hier Vers 29 – 31 –, dass jede Sünde ernst zu
nehmen ist vor Gott, aber eben diese Homosexualität auch.
Dann kommt ein etwas rätselhafter Nachsatz in Vers 27 am Ende, wo Paulus sagt: sie
haben den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen. Da haben sich
die Ausleger sehr schwer getan. Es ist etwas rätselhaft, aber wahrscheinlich – das
scheint mir, nach allem was ich studieren konnte, die wahrscheinlichste Lösung zu
sein – wahrscheinlich meint Paulus damit, dass bei Homosexualität, das gilt aber
auch für andere Sünden, die selbstzerstörerische Wirkung der Sünde besonders deutlich
wird; dass diese Sünde sich besonders nachhaltig schnell erkennbar gegen den richtet,
der sie tut. Natürlich müssen wir immer sehen, das Schlimmste bei jeder Sünde ist
ihre Auswirkung auf mein Verhältnis zu Gott. Das ist das eigentlich Zerstörerische
an der Sünde, dass sie mein Verhältnis zu Gott beschädigt, substantiell. Das sie
mein Verhältnis zu Gott kaputt macht, wenn sie nicht vergeben wird. Das ist das
Schlimmste. Aber manche Sünden haben eine bestimmte Dynamik, die – ich darf das
so sagen – die ihr bedrückendes Potenzial schon relativ schnell erkennbar werden
lassen. Manche Sünden haben eine Dynamik, die ihre Zerstörungskraft schon ziemlich
schnell sichtbar machen. Und offensichtlich gehört zu diesen besonderen Gefährdung
der ausgelebten Homosexualität auch die besondere Anfälligkeit für die Immunkrankheit
Aids. Das ist durchaus denkbar. Das wird natürlich nochmal dadurch verstärkt, dass
unter Homosexuellen Promiskuität – also häufiger Partnerwechsel – eine ungleich
größere Rolle spielt als bei Heterosexuellen. Auch das ist vielfach empirisch gezeigt
worden. Ich beruf mich hier – also für das erste, für diesen Zusammenhang mit Aids
– auf das Robert-Koch-Institut, dass die Situation ja wissenschaftlich begleitet
in Deutschland. Das ist eines der renommiertesten, weltweit renommiertesten Institute
für Infektionskrankheiten, das Robert-Koch-Institut, und dort ist folgendes festgestellt
worden. Ich zitierte: „Deutschland zählt zu den Ländern, in denen HIV-Infektionen
bislang im wesentlichen auf einige Bevölkerungsgruppen mit besonders hohem Infektionsrisiko
beschränkt geblieben sind. Bei diesen Gruppen handelt es sich um Männer mit gleichgeschlechtlichen
Sexualkontakten, ca. 65 % der aktuell diagnostizierten Infektionen. Dann Personen
mit Herkunft aus Ländern mit hoher Verbreitung von HIV in der Allgemeinbevölkerung,
den sogenannten Hochprävalenzregionen, dann Personen, die Drogen intravenös konsumieren.
Etwa 18 % der in Deutschland diagnostizierten HIV-Infektionen werden derzeit über
heterosexuelle Kontakte erworben, meist über Partner aus einer der drei genannten
Hauptbetroffenengruppen.“ D.h. unter dem Strich: Nach Aussage des Robert-Koch-Institutes,
dass für Deutschland gilt, ein Großteil der HIV-Übertragungen, nämlich ca. 2/3,
2/3 der HIV-Übertragungen wird durch gleichgeschlechtlichen Sexualkontakt von Männern
übertragen. Das ist ein Faktum. Und von daher ist es auch nachvollziehbar, dass
es deutschen und österreichischen Männern, die homosexuelle Kontakte mit anderen
Männern haben, untersagt ist, Blut zu spenden oder Organe zu spenden. Das ist rechtlich
untersagt, weil das Infektionsrisiko zu groß ist. Also das sind ganz unideologisch
medizinisch-naturwissenschaftlich erhobene Befunde und es gut, die zu kennen und
auch mal zu äußern.
Zurück zum Römerbrief, Schluss von Vers 27. Da sagt Paulus:
Mann mit Mann hat Schande getrieben und den verdienten Lohn seiner Verirrung
an sich selbst empfangen.
Für Paulus ist ausgelebte Homosexualität also ein sprechendes Beispiel dafür – nicht
mehr, aber auch nicht weniger – wie Sünde sich immer gegen Gott richtet, in diesem
Fall frontal gegen seine Schöpfungsordnung, und dass Sünde früher oder später an
Gottes Urteil scheitern muss. Die Behauptung, die Homosexualität sei bei einigen
angeboren, konnte nie seriös belegt werden. Es gibt kein Homosexuellen-1. Mose
Und die allermeisten Mediziner lehnen das auch sehr deutlich ab.
Wir fragen jetzt, nachdem wir diese biblische Studie durchgeführt haben, wie ist
es nun mit der Unterscheidung zwischen Praktizierung und Neigung? Haben wir hier
eine Unterscheidung bei Paulus festgestellt? Wir müssen feststellen, dass bei der
Bibel ja grade diese Verbindung zwischen Herz und Ausführung konstitutiv – also
grundlegend – ist für das Wesen von Sünde. D.h., die Sündhaftigkeit der Homosexualität
beginnt doch nicht mit dem Vollzug, sondern sie beginnt im Herzen. Und genau das
gleiche sagt ja der Herr Jesus in Matthäus 15. Aus dem Herzen kommt Sünde, eben
auch für Unzucht. Und deswegen ist das eine, eine künstliche Unterscheidung, wenn
man behauptet, die Bibel äußere sich nicht zu homosexueller Orientierung und spreche
hier v.a. von Praxis. Sie weist gerade in diesem Kontext nach, dass die Praxis gegründet
ist in der Neigung des Herzens. Und das gilt ja nicht nur für die Sünde der Homosexualität.
Denken wir an das, was der Herr Jesus über Ehebruch sagt, Matthäus 5: Wer eine Frau
ansieht, um sie zu begehren, der hat schon die Ehe gebrochen mit ihr in seinem Herzen.
Oder wenn einer die Neigung zur Geldgier hat. Das wird ja nicht erst zur Sünde in
dem Moment, wo er eine Bank überfällt oder wenn er ihm beim Anstehen dort nach dem
Essen irgendwie in einem günstigen Moment das Portmonee aus der Hosentasche zieht,
sondern diese Neigung, die Neigung zur Geldgier ist die Sünde. Oder Neigung zur
Bitterkeit oder zur Unversöhnlichkeit. Der Herr sagt, unser Herz ist voller sündiger
Neigungen. Und deswegen können wir jetzt nicht so eine pseudoakademische Unterscheidung
zwischen sündiger Praxis und sündiger Neigung einführen, um gewissermaßen Handlungsspielräume
für die Seelsorge damit zu gewinnen.
Wozu soll die Gemeinde helfen und ermutigen? Natürlich muss Sündenerkenntnis immer
Gott schenken, das ist ja nicht etwas, was wir den Menschen aufoktroyieren können.
Aber, wofür beten wir? Wohin versuchen wir den Betroffenen zu führen? Das er erst
mal Gottes Beurteilung zustimmt. Und dann kommt es darauf an, dass er das bereut.
Das, das will Gott dem Sünder schenken, dass er seine Sünde – sei es nun eine ausgeführte
Sünde oder eine sündige Neigung, sei es nun im Bereich der Sexualität oder in einem
anderen Bereich –, das wir das bereuen. Und wir sagen auch nicht, wenn, wenn es
darum geht, jemanden von der Geldgier oder von der Bitterkeit zu überführen, dann
sagen wir auch nicht: Nun steh dazu! Und dann sagen wir auch nicht: Wir wollen dir
helfen, dich auszusöhnen mit deiner Geldgier. Du bist zwar geldgierig, aber wir
wollen dir helfen, das gehört nun mal zu deiner Identität, versöhnt mit deiner Geldgier
in der Gemeinde zu dienen. Sondern wir beten dafür, dass der Herr überführt und
Reue schenkt, d.h. nicht, dass die Geldgier nicht immer wieder nach dem Einzelnen
greift. Und dann sollen wir dazu helfen und dafür beten, dass der Einzelne frei
werden will von der Neigung und ihm dabei helfen, dass er das praktische Ausleben
unterlässt. Und dort, wo diese, diese Neigung immer wieder nach ihm greift, dass
er ein beständiges Leben in der Vergebung des Herrn lebt und in der Hoffnung, dass
der Herr ihn doch ganz davon lösen möge. Ich denke, die seelsorgerliche Anwendung
ist dann nicht so schrecklich kompliziert, wenn wir diese Grundstruktur der Sünde
verstanden haben, die Paulus hier zeigt.
Dann ein allerletztes will ich noch sagen, das unsere Verantwortung deutlich macht.
Das ist Vers 32. Und das bezieht sich nicht nur auf die Sünde der Homosexualität,
sondern auch auf all die anderen Sünden, die dann in den Zwischenversen benannt
werden, aber eben auch die Sünde der Homosexualität. Wie funktioniert Sünde? Was
ist das vierte? Das vierte ist die bewusste Unterstützung der Sünde.
4. Die bewusste Unterstützung der Sünde
Das ist ein sehr ernster Tatbestand, den man leicht überliest hier in Vers 32. Da
sagt Paulus:
Obwohl sie das gerechte Urteil Gottes erkennen, dass die des Todes würdig sind,
welche so etwas verüben, tun sie diese Dinge [also diese Sünden] nicht nur
selbst, sondern sie haben auch Gefallen an denen, die sie verüben.
D.h., sie unterstützen das bewusst. Paulus sagt – mit aller Vorsicht formuliert
– es gibt gewissermaßen noch eine Steigerung gegenüber dem 'Sünde tun'. Und das
bedeutet nicht nur, sie selber zu tun, sondern Beifall zu klatschen und sich drüber
zu freuen, wenn andere sündigen. D.h. eigentlich, Gefallen zu haben an denen, die
sündigen. Man kann das wörtlich sogar übersetzen mit 'Beifall spenden', was hier
steht im Griechischen. Das ist die bewusste Unterstützung der Sünde. Und Paulus
sagt, und das, obwohl sie das gerechte Urteil Gottes ja kennen, dass die des Todes
würdig sind, die so etwas verüben. Und das macht das Motiv noch schlimmer. Die können
sich nämlich jetzt nicht auf mangelnde Zurechnungsfähigkeit raus reden, die kennen's
ja, sagt Paulus. Das Problem beim Sündigen liegt in den meisten Fällen nicht auf
der Ebene der Information. Das gibt es auch, das jemand bestimmte Dinge einfach
nicht gewusst hat. Aber hier in dem Kontext, sagt Paulus, hat der Mensch eigentlich
alle Informationen, die er braucht. Das kommt immer wieder, in Vers 20: Gottes Kraft
und Gottes Gottheit können wahrgenommen werden. In Vers 21 sagt er: obgleich sie
Gott erkannten. Und jetzt hier in Vers 32 wieder: Obwohl sie das gerechte Urteil
Gottes erkennen. D.h., die Informationen liegen auf dem Tisch, und zwar nicht nur
die Informationen über richtig und falsch, das auch. Aber auch die Informationen
über die Konsequenz der Sünde. Paulus fügt das hier extra noch hinzu: Sie wissen,
dass sie des Todes würdig sind, die das tun. Römer 6, 23: Der Tod ist der Sünde
Sold. Und Tod meint hier in diesem Zusammenhang die Trennung von Gott und sein Gericht.
Sie wissen es, sie wissen es genau. Sie sind nicht naiv. Trotzdem haben sie Freude
an ihnen. Was Paulus hier beschreibt – diese absichtliche Rebellion und darum bewusste
Unterstützung und Förderung der Sünde – da steht im Griechischen Gegenwartszeit,
bei diesem Verb. Also damit ist deutlich: Das gilt immer. Das gilt zu allen Zeiten.
Und überlegt mal Leute, wie tief muss die Ablehnung gegen Gott und sein Wort sein,
wenn man die Sünde anderer weiterhin unterstützt! Ein Ausleger hat das sehr gut
beschrieben. Er hat gesagt – Cranfield, er ist ein Amerikaner, glaube ich – er hat
gesagt: „Wer Unrecht begeht, wie unentschuldbar es auch sein möge, der kann immerhin
noch plädieren, dass die Leidenschaft des Augenblicks ihn dazu getrieben hätte [also
dass er einfach nicht anders konnte]. Wer aber den bösen Handlungen anderer [also
gewissermaßen von außen] Beifall zollt, [obwohl er gar nicht selbst direkt beteiligt
ist], der trägt absichtlich dazu bei, die öffentliche Meinung im Sinne des Übels
zu beeinflussen und wird so noch an vielen anderen mitschuldig.“ [Zitat] Und Calvin
hat gesagt: „Solange sich einer schämt, kann er noch geheilt werden. Aber wenn irgendwann
einmal durch beständiges Sündigen die Scham abgestumpft ist, werden wir die Sünde
irgendwann bejahen und dann ist alle Hoffnung auf Besserung verloren.“ Und dann
ist alle Hoffnung auf Besserung verloren. Also, wird die Sünde bewusst bejaht und
unterstützt. Und unterstützen kann man die Sünde durch propagieren, dadurch das
man Beifall klatscht, dass man öffentlich dafür wirbt. Wir haben jetzt in diesen
Tagen öfter gesprochen von der starken Lobby, die sich in Deutschland herausgebildet
hat, die massiv den homosexuellen Lebensstil unterstützt, die diversen Outings diverser
Promis, das ging da mit dem Fußballprofi Hitzlsperger los. Der ist durch keines
seiner Länderspiele so berühmt geworden wie durch sein Outing. Das hat damals auch
die Stimmung kräftig angeheizt. Und wer Homosexualität als Sünde einstuft, wird
schnell als homophob abgekanzelt. Und überlegen Sie mal: Im Koalitionsvertrag, der
aktuell agierenden Bundesregierung steht folgender Satz, im Koalitionsvertrag, auf
den die sich gemeinsam geeinigt haben, da steht der Satz: „Wir verurteilen Homophobie
und Transphobie und werden entschieden dagegen vorgehen.“ [Zitatende] Das ist Programm
der Regierung Merkel und der Zusammenhang dieses Satzes aus dem Koalitionsvertrag
zeigt, was Homophobie meint, nämlich die Homophobie meint die Ablehnung der Homo-Ehe.
In dem Kontext wird von Homo-Ehe gesprochen. Und dann heißt es, wir verurteilen
Homophobie. Also macht der Zusammenhang deutlich, Homophobie meint hier Ablehnung
der Homo-Ehe. Und was sind Phobien? Phobien sind psychische Fehlhaltungen. Und jetzt
wenden Sie das mal an. D.h. auf deutsch: Wer unter Berufung auf die Bibel die Homo-Ehe
ablehnt, kann nach Vorgabe des Koalitionsvertrages der Regierung Merkel als psychisch
gestört bezeichnet werden. Das ist die Logik dieses Satzes. Und das erinnert doch
kräftig an die alte Sowjetunion. Also propagieren. Die Propagandisten homosexueller
Lebensweise haben einen ziemlichen Einfluss gewonnen, der in keinem Verhältnis zu
ihrer geringen Zahl steht – das haben wir schon gesagt. Und dann eine andere Form,
das zu unterstützen, ist nicht nur propagieren, sondern protegieren, d.h. indirekt
in Schutz nehmen, unterstützen. Und das ist besonders tragisch, dass das hier in
Deutschland auch von der EKD stark forciert wird. Dass genau das geschieht in ihrer
Orientierungshilfe zu Ehe und Familie, da wird die klassische Familie als eine Möglichkeit
unter vielen nur noch dargestellt und lebenslange Treue ist auch nicht verbindlich
und gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind auch in theologischer Hinsicht als
gleichwertig anzuerkennen. Das steht in der Orientierungshilfe der EKD, die in Geltung
ist. Und das war damals sogar dem Spiegel-Autor sogar zu viel, der hat von der Selbstsäkularisierung
– also Selbstverweltlichung – der Protestanten gesprochen, sogar der Spiegel. Und
sogar der Spiegel hat der Landeskirche damals eine verzweifelte Anpassung an den
Zeitgeist vorgeworfen. So, also interessant.
Und noch ein ganz wichtiger Punkt, das dürfen wir nicht hier abschließen, ohne das
noch zu sagen. Manche, die das nicht so leicht können, die nicht so einfach sagen
können: Ja, Paulus gilt nicht, die müssen was versuchen? Die müssen versuchen, Paulus
an der Stelle umzudeuten. Und so gibt es also auch zahllose Versuche, die Eindeutigkeit
von Römer 1 irgendwie weg zu interpretieren. Also einige sagen, diese Verse richten
sich nur gegen Pädophilie. Und andere sagen, ja widernatürlich ist es nur, wenn
jemand Homosexualität praktiziert, der eigentlich heterosexuell empfindet. Auf so
eine Idee muss man auch mal kommen, den Vers so zu werten, also die Widernatürlichkeit
sei nur dann gegeben, wenn Homosexualität von heterosexuell empfindenden praktiziert
wird. Ja, warum sollte ein heterosexuell Empfindender Homosexualität praktizieren?
Und dann noch ein Versuch, da den Paulus gegen den Strich zu bürsten: Das wende
sich nur gegen verantwortungslos praktizierte Homosexualität, also gegen homosexuelle
Prostitution etwa. Insofern Homosexuelle liebevoll zusammen lebten (und in einer
Homo-Ehe wird ja erst recht Verantwortlichkeit praktiziert), hätte Paulus überhaupt
nichts dagegen, bzw. Gott. Also das alles ist wirklich ne krasse Verdrehung der
Texte und von daher in der Diskussion kann man sich da nur schwerlich ernsthaft
damit befassen. Aber wir müssen uns folgendes klarmachen. Es gibt einen hochinteressanten
Aufsatz des berühmten Theologen Karl Barth, mit dem man auch an vielen Stellen nicht
übereinstimmen sollte, der wurde postum im Rahmen seiner Dogmatik 1969 veröffentlicht.
Barth ist relativ kurz davor gestorben. Aber es war eher zufällig, dass das erst
nach seinem Tod veröffentlicht wurde. Und dort hat Barth nochmal ganz klar mit dem
Problem der Homosexualität abgerechnet und wirklich an der Stelle ne sehr eindeutige
biblische Position bezogen auch mit sehr markanten Worten. Das hat 1968/69 nicht
den Hauch von Aufregung ausgelöst. Und jetzt fragen wir, was hat sich seit 1969
geändert? Die Wahrheit hat sich nicht geändert. Der Mensch hat sich nicht geändert.
Gott hat sich nicht geändert. Gottes Gebote haben sich nicht geändert. Der Römerbrief
hat sich nicht geändert. Was hat sich geändert? Es haben sich die Machtverhältnisse
in der Gesellschaft geändert. Und es haben sich die Ideologie-Verhältnisse in den
Zeitungsredaktionen geändert. Das ist alles, was sich geändert hat. Und es ist klar,
wie wir als Gemeinde Jesu hierzu stehen und uns zu positionieren haben. Und das
will ich am Schluss noch sagen: Unterstützen bedeutet protegieren, propagieren.
Was ist unsere Verantwortung? Unsere Verantwortung ist nicht, unbedingt zu polemisieren,
also scharfe Attacken dagegen zu richten, noch Spott und Hohn darüber auszuschütten.
Das war nicht die Antwort von Paulus. Er hat nicht verächtlich gesprochen. Paulus
hat auch nicht zynisch gesprochen. Er hat voller Schmerz darüber gesprochen und
voller Klarheit. Und, ihr Lieben, das ist unsere Aufgabe als Gemeinde Jesu, das
sind wir auch der Welt schuldig, wir müssen uns positionieren. Und d.h., wir müssen
die Wahrheit der Bibel über Sexualität bekanntmachen. Und wenn wir das tun, dann
schafft das Hoffnung. Denn wir dürfen wissen, was die Bibel als Schuld diagnostiziert,
das will der Herr auch vergeben. Davon will er auch befreien. Und Paulus kannte
entsprechende Biographien aus seiner Seelsorge in Korinth. In 1. Korinther 6 geht
er ja kurz darauf ein. 1. Korinther 6, 9 – 11. Da sagt Paulus:
9 Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte
das Reich Gottes nicht ererben werden? Irrt euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener,
weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder, 10 weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde,
noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes ererben. 11 Und solche sind etliche von euch gewesen;
[Ihr kennt das, viele
von euch waren auch von diesem Kaliber.] aber ihr seid abgewaschen, ihr seid
geheiligt, ihr seid gerechtfertigt geworden in dem Namen des Herrn Jesus und in
dem Geist unseres Gottes!
Als Christen dürfen wir niemanden gegen seinen Willen zu irgendetwas drängen oder
manipulieren. Das Evangelium kennt keinen Zwang, das darf ich hier auch nochmal
sehr deutlich sagen. Aber Jesus ruft die Sünder und die Verlorenen zu sich: Kommt
her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch Frieden geben.
Und die Bibel verheißt nirgendwo, dass im Schnellverfahren und auf Knopfdruck jemand
von seinen sündigen Neigungen befreit wird. Das gilt nicht nur für die Homosexualität,
das gilt für andere sündige Neigungen genauso. Aber der Herr verheißt, dass jedem,
der Buße tut, vergeben wird. Und dass der Herr helfen will, helfen will, in, in
seiner Nachfolge Veränderung schenken will, uns immer mehr gestalten will in das
Bild Jesu Christi. Und der Herr in seiner Gnade und in seiner Souveränität kann
auch gravierende, für alle Welt sichtbare Veränderung schenken, auch bei einem Menschen,
der in einer bestimmten Schuld sehr sehr tief gefangen war.
Und deswegen schließe ich mit einem Beispiel, das für unseren Zusammenhang wirklich dramatisch ist, nämlich von Michael Glatze. Es war ein Amerikaner. Er hat seine Mutter verloren, als er 19 war, seinen Vater als er 13 war. Und er sagt, er meinte schon mit 14 Jahren homosexuell zu sein. Mit 20 hätte er sich offen als homosexuell gegenüber allen, die er kannte, zu erkennen gegeben. Mit 22 wurde er Verleger der ersten Zeitschrift für junge Homosexuelle. Und er hat dann diese berühmte Zeitschrift 'Young Gay America' gegründet, also 'Junge Schwule Amerikas'. Er ist wirklich berühmt geworden. Es gab auch Auftritte in vielen Medien. Er hat's bis auf die Titelseite des 'Time Magazine' gebracht und war einer der, der wichtigsten Propagandisten und Promotoren der Homosexualität in den Vereinigten Staaten. Dann hatte er 2005 an der 'Harvard Kennedy School' einen Vortrag zu halten und er sagte, in dem Zusammenhang – da war er wohl so um die 30 –, seien ihm die ersten Zweifel gekommen, ob das so richtig ist, wofür er da eintrete. Und dann kam eine persönliche Krise, ne schwere Krankheit, und er, er fürchtete um sein Leben. Und in dieser Einsamkeit, die durch die Krankheit hervorgerufen wurde, fing er an, sich an Gott zu wenden. Und er beschreibt, als er ernsthaft nachdachte und betete, „wurde mit klar, dass die Homosexualität weder naturgegeben noch befreiend ist, sondern verhindert unsere wahre Identität zu finden. Wir können die Wahrheit nicht mehr sehen, wenn wir von der Homosexualität geblendet sind.“ Sagt einer der prominentesten ehemaligen Homosexuellen Amerikas. Und er sagt dann gleichzeitig, dass er diese Wahrheit aber nicht wahrhaben wollte und versucht hat, das zu ignorieren, aber dass er nicht mehr, nicht mehr seines Lebens froh wurde und schließlich durch Gottes Gnade doch raus gekommen ist. Er schreibt: „Den Ausstieg aus der Homobeeinflussung zu schaffen, war für mich die größte und schönste Befreiung, die ich in meinem Leben gesehen hatte, erleben durfte.“ Und er sagt, wie tragisch dass für die Homosexuellen wäre, dass denjenigen, die ihnen helfen wollen, herauszukommen aus dieser Bindung, oft von der Gesellschaft dann diskriminiert würden. Und er schreibt weiter: „Die Normalität [und das passt nochmal zu unserem Vortrag von gestern, was ist normal?], die Normalität ist die Normalität. Und sie heißt so, weil es einen guten Grund dafür gibt. Abnorm meint, das, was uns schädigt, was die Normalität schädigt. Die Homosexualität beraubt uns unserer Normalität unseres Einsseins mit der Natur.“ [also im recht verstandenen Sinne] Und dann sagt er voller Dankbarkeit: „Gott ist mir entgegen gekommen. Er hat mir deutlich gemacht, dass ich nichts zu fürchten habe und dass ich keine Angst zu haben brauche.“ Und dann fährt er fort: „Aber ich denke, dass das gerade der Grund ist, warum das Christentum so viele Menschen erschreckt, weil sie in ihrem Innersten spüren, dass ihnen hier die Wahrheit begegnet und dass diese Wahrheit ihr Gewissen anrührt.“ Und dann sagt er: „Die Homosexualität hat mir 15 Jahre meines Lebens geraubt und mir ein Leben zwischen Kompromissen, Selbstbetrug und Lügen aufgezwungen. Ich habe sie durch meine Medien und wegen meiner führenden Rolle durch andere Medien noch gefördert. Als Anführer der Bewegung für die Homo-Rechte hatte ich oft Gelegenheit, in der Öffentlichkeit zu sprechen. Wenn ich das, was ich gesagt habe, löschen könnte, würde ich es sofort tun. Jetzt weiß ich, das Homosexualität Unzucht und Pornographie zugleich ist.“ Und dann schließt er: „Wenn Gott uns die Wahrheit offenbart hat, dann hat es einen Grund, einen guten Grund. Sie wurde uns geschenkt, damit wir wirklich wir selbst sein können, damit wir wirklich unsere wahre Natur als Gottes Ebenbild erkennen und leben und in der Welt wirken können. Es geht nicht um Trugbilder, nicht um Phantasien und Scheinwelten, wie sie die Homosexualität bietet, sondern es geht um die Wahrheit.“ Und im Jahr 2013 hat er dann seine Verlobte Rebekah geheiratet und ist jetzt einer der, ja der glaubwürdigsten Sprecher für diese Wahrheit, dass es auch von einer, einer lange gelebten und praktizierten Homosexualität wirklich Freiheit gibt.
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von der Homepage – meines Wissen – der Offensive junger Christen. Ich habe hier
aber auch einen Link. Ich kann ihn schon mal sagen für alle, dann haben wir ihn
hier auf der Aufnahme, also www.homosexualitaet-veraenderung.de. Und die Umlaute eben beide mal ae geschrieben:
www.homosexualitaet-veraenderung.de/lebensberichte/michael-glatze-nicht-mehr-schwul. Da können Sie diesen Bericht finden
und der ist – nach allem, was mir an Informationen vorliegt – auch nie in seiner
Authentizität irgendwie in Frage gestellt worden.