1. Ich hab in Gottes Herz und Sinn mein Herz und Sinn ergeben. Was böse scheint, ist mir Gewinn, der Tod selbst ist mein Leben. Denn Gott ist mein und ich bin sein; was ist wohl, was ist schade? Ob er gleich schlägt und Kreuz auflegt, bleib ich in seiner Gnade.
2. Zudem ist Weisheit und Verstand bei ihm ohn alle Maßen: Zeit, Ort und Stund ist ihm bekannt, zu tun und auch zu lassen. Er weiß, wann Freud, er weiß, wann Leid uns, seinen Kindern, diene; und was er tut, ist alles gut, ob´s noch so traurig schiene.
3. Fürwahr, der dich geschaffen hat und sich zur Ehr erbauet, der hat schon längst in seinem Rat ersehen und erschauet aus wahrer Treu, was dienlich sei dir und den Deinen allen. Lass ihm doch zu, dass er nur tu nach seinem Wohlgefallen!
4. Wie‘s Gott gefällt, so muss es sein, zuletzt wird‘s dich erfreuen; was du jetzt nennest Kreuz und Pein, wird dir zum Trost gedeihen. Wart in Geduld, die Gnad und Huld wird sich doch endlich finden; all Angst und Qual wird auf einmal gleichwie ein Dampf verschwinden.
5. Ei nun, mein Gott, so fall ich dir getrost in deine Hände. Nimm mich und mach es du mit mir bis an mein letztes Ende, wie du wohl weißt, dass meinem Geist dadurch sein Heil entstehe, und deine Ehr je mehr und mehr sich in ihr selbst erhöhe.
6. Willst du mir geben Sonnenschein, so nehm ich‘s an mit Freuden; soll‘s aber Kreuz und Unglück sein, will ich‘s geduldig leiden. Soll mir allhier des Lebens Tür noch ferner offen stehen, wie du mich führst und führen wirst, so will ich gern mitgehen.
7. Soll ich denn auch des Todes Weg und finstre Straßen reisen, wohlan, so tret ich Bahn und Steg, den mir dein Augen weisen. Du bist mein Hirt, der alles wird zu solchem Ende kehren, dass ich einmal in deinem Saal dich ewig möge ehren.
Text: Paul Gerhardt
Melodie: Johann Georg Ebeling (1666)
Passende Bibelstellen:
Philipper 4, 11-13
Hebräer 12, 1-13
Offenbarung 19, 1-6
2. Korinther 7, 10